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Review - Filmkritik
Originaltitel: House of the Dead, The
Alternativtitel:
Herstellungsland/Herstellungsjahr: USA, Deutschland , Kanada, 2003
Laufzeit: 87 min uncut
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Tyron Leitso, Jonathan Cherry, Clint Howa
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Meinung
"House of the Dead" ist purer Edel-Trash. So mies, so übel, so derart schlecht, dass es richtig Spass macht den Film zu schauen. Natürlich muss man darauf gefasst sein, dass man es hier mit einem der schlechtesten Filme der Welt zu tun hat und sich dementsprechend mit Freunden und Alkohol versorgen muss. Als Zombiefilm kommt "House of the Dead" in der Tat ziemlich schlecht weg, allerdings gilt das auch für die "Resident Evil" Verfilmung. Genau wie bei RE handelt es sich bei "THotD" mehr um einen Action, als um einen Horrorfilm. Die Splatter-FX an sich sind ganz ordentlich gemacht. Hart sind die Szenen allerdings nicht und wer auf Fressszenen hofft wird auch enttäuscht. Und Action gibt es reichlich. Die Zombies tauchen zu Hunderten auf und werden in minutenlangen Ballerszenen schön unter Feuer genommen. Wie es sich für einen anständigen Zombiefilm gehört gibt es hier auch reichlich Blut, Einschüsse und auseinanderfliegende Köpfe zu sehen, der die 18er Freigabe auf jeden Fall rechtfertigt. Dem Action Anteil wird der Film durch coole Schnitte, Zeitlupeneinstellungen, drehenden Kameras im "Matrix"-Stil und wahnsinnig coolen Bullettime Einstellungen gerecht. Die Szene wo die Munition sich kurz vor dem Einschlag in in Zeitlupe in mehrere Splitter aufteilt muss man gesehen haben. Sonst setzt der Film nicht auf eigene Ideen. Rennende und springende Zombies sind auch schon nix neues mehr. Dies und den Waffengebrauch, den viele kritisieren, sehe ich als durchaus okay an, da man das hier auch im Spiel begründen kann, denn dort rennen die Zombies teilweise auch und haben zudem auch Äxte oder ähnliches. Dass die alten, trägen Zombies trotzdem bedrohlicher wirken ist zumindest für mich klar. Aber "House of the Dead" will nicht atmosphärisch sein, sondern actionreich. ´Daher ist dies hier durchaus verzeihbar. Die Vorlage ist so, im Gegensatz zu "Resident Evil" welches sehr atmosphärisch ist, auch actionorientiert. Der Ideenklau geht aber weiter: So werden in den Actionszenen teilweise "Bullet-time"-Effekte verwendet. Klar sind diese von der Umsetzung her eher billig und insgesamt auch nicht wirklich passend. Ebenso wie die ab und an bei Szenenwechseln oder in die Actionsequenzen eingeschnittenen Spielszenen (immer nur 1,2 Sekunden) sind eher unpassend. Allerdings hat der Film durch diese Elemente eine Eigenart, die ihn irgendwie wieder charmant macht, auf eine trashige Art. Gleiches gilt für die, bis auf den unterforderten Jürgen Prochnow, untalentierten Darsteller. Sie sind nicht gut, passen aber zum Film.
Alles in allem zwar kein Meisterwerk des Horrorgenres (Spannung und Grusel fehlen vollständig) aber ein anständiger, recht unterhaltsamer Film.
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