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Review - Filmkritik
Originaltitel: Schiave Bianche: Violenza in Amazzonia
Alternativtitel: Cannibal Holocaust 2; Amazonia: ; Amazonia - The Catherina Miles Story
Herstellungsland/Herstellungsjahr: Italien 1986
Laufzeit: ca. 88 min
Regie: Mario Gariazzo
Darsteller: Elvire Audray, Neal Berger, James Boyle, Jessica Bridges, Mark Cannon
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Meinung
Wie schon Umberto Lenzi´s "Mondo Cannibale" basiert auch dieser Film angeblich auf einer wahren Begebenheit: Die 18-jährige Catherine Miles reist von London nach Brasilien, um dort ihre reichen Eltern zu besuchen. Be einer Bootsfahrt in den Dschungel, die eigentlich als idyllischer Familienausflug gedacht war, passiert das Entsetzliche: Catherine´s Eltern werden vor ihren Augen getötet und das junge Mädchen von Eingeborenen verschleppt. Die erste Zeit bei den Wilden ist für sie eine Qual, doch nach und nach lernt die Frau sich mit den Kannibalen zu arrangieren. Keine Ahnung wer das landläufige Gerücht in die Welt gesetzt hat, der Film sei langweilig und ereignislos, denn "Amazonia" hat alles, was ein anständiger Kannibalen-Exploiter braucht: einpaar Gore-Szenen wie zum Beispiel abgehackte Köpfe, bizarre Stammesrituale, Tiersnuff auf Doku-Basis, viel nackte Haut und einpaar unvergessliche Natur- und Landschaftsaufnahmen. Zugegeben: Was Härte und Brillianz angehen reicht dieser Film nicht mal annähernd an Ruggero Deodato´s Meisterwerk "Nackt und zerfleischt" heran - auch wenn dieser Streifen bisweilen unter dem Titel "Cannibal Holocaust 2" vermarktet wird. Letztendlich ist es nur der entspannte Soundtrack, der an Deodato´s Klassiker erinnert hat. Viel eher habe ich in "Amazonia" eine softe Variante von "Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch" empfunden, die leider einpaar recht kitschige Momente aufweist. Jedoch ist die vielbeschworene Love Story zwischen Catherine und einem Eingeborenen zum Glück nur Nebensache und kommt eigentlich auch erst dann zum Ausbruch, als es dramaturgisch schon zu spät ist. Ein "Blaue Lagune"-mäßiges Rumgeknutsche und Rumgefummle unter Palmen in weißem Sand bleibt uns also Gott sei Dank erspart! Alles in allem ein sehenswerter und ziemlich unterschätzter Kannibalenstreifen Für Genre-Verhältnisse jedoch solides oberes Mittelfeld würde ich sagen.
Zu empfehlen ist die DvD von ASTRO, mit guter Qualität. bis auf ein paar Tonaussetzer ist der Film OK Der Film ist uncut
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